Heute erst um 7.30 Uhr abgefahren, mit Wind von hinten, aber ziemlichen Wellen. Doch es läuft sehr gut. Unterwegs sehen wir Delfine bei der Fahrt um das Cap Espichel herum und gerade runter nach Sines. Der Hafenmeister ist sehr zuvorkommend, hilft beim festmachen. Die Nacht war ziemlich unruhig, da es ruckt, was nicht sehr angenehm ist. Am morgen laufen wir die Straße hoch in den Ort. Dom Vasco de Gama Graf von Vidigueira war ein portugiesischer Seefahrer und Entdecker des Seewegs um das Kap der guten Hoffnung nach Indien, das er im Mai 1498 erstmals erreichte, sowie 2. Vizekönig Portugiesisch – Indiens wurde in diesem Ort geboren. Er ist allgegenwärtig, in Restaurant , Hotel und Straßennamen. Ansonsten gibt der Ort nicht viel her. Einzig der Weg zu dem Nordstrand lohnt sich. Baden darf man da nicht, zu viele Wellen die Brandung ist gewaltig, aber keine Leute.

Am nächsten Tag um 4 Uhr aufgestanden und 5 Uhr Leinen los auf nach Portimaõ. Die Fahrt ist bis zum Sonnenaufgang mühsam, keine Sicht und viele Fischerbojen, die sieht man erst im letzten Moment. Aber der Wind passt am Anfang, nach der Überquerung der Schifffahrtsstraße Segel setzen und los geht’s. Die Wellenhöhe ist unangenehm hoch und genau von hinten, was die Fahrt unruhig macht. Ups, dann stellt der Wind ab. Also Motor an und hoffen das er wieder kommt. Beim Kurswechsel um das Cap Vincente war es dann auch so, mit aller Gewalt kam er und brachte Böen bis 50 Km/h alle Segel im 3 Reff und wir machten immer noch 8 Kn. Fahrt.
Wir waren froh als wir nach 13 Std den großen Hafen von Portimaõ erreichten. Der Ort selber ist sehr touristisch, auch ziemlich überlaufen. Die Strände mit den Felsen und Höhlen sind beeindruckend, aber wir wollten weiter.

Nach 12 Std sind wir in Vila Real de Santo Antonio an der Grenze zu Spanien angekommen. Der Ort liegt im Golf von Cádiz, am Grenzfluss Rio Guadiana auf der portugiesischen Seite. Es handelt sich um ein traditionelles Fischerstädtchen das im Jahr 1774 errichtet wurde, um den von Pest geplagten Fischer aus Aveiro ein Zuhause zu geben. Für den Aufbau benötigte man 2 Jahre, in großen Teilen folgte man einfach den Plänen, die zu Wiederaufbau Lissabons nach dem verehrenden Erdbeben 1755 verwendet wurden. Die Brücke Punte International die den Grenzfluss Guadiana seit dem Jahr 1994 überspannt, verbindet Portugal mit Spanien.

Mit der viel gerühmten Algarve Küste wurden wir nicht warm, unserer Ansicht nach gibt es schönere Regionen.
Die Fahrt nach Cádiz war ruhig, wieder einmal ohne Wind, wir holten 5x die Segel raus aber nichts ging, also wieder runter damit. Der Hafen ist ruhig aber gegenüber des Industriehafens, also nicht der schönste Ausblick. Zu Fuß braucht man 20 min. in das Stadtzentrum. Dort hat man viel anzuschauen.  Der Baustil ist maurisch angehaucht, die Innenhöfe mit ihren Kacheln erinnern uns an Marokko. An der Promenade entlang hat es riesige Bäume, wunderschön mit ihren dicken Stämmen und gekachelten Bänken davor, die zum ausruhen im Schatten einladen. Dann erreicht man den Botanischen Garten, der auch toll ist, es hat Papageien in den Bäumen. Auch die vielen Kirchen und Gebäude sind sehenswert. Die alte spanische Hafenstadt in der Region Andalusien erlebte ihre Glanztage im 16 Jh. als Sitz der Marine und Zentrum für Forschungsexpeditionen. Die mehr als 100 Wachtürme, darunter der Torre Tavira die dazu dienten nach Schiffen Ausschau zu halten sind noch erhalten.
Also hier gefällt es uns und wir werden ein paar Tage bleiben.