In letzten Woche hatten wir uns ein Auto ( Fiat 500 ) für 5 Tage gemietet und sind in die Berge der Sierra Nevada gefahren. Wieder einmal Berge sehen, ein anderes Klima und die gute Waldluft es war einfach toll.
Unser erstes Ziel war Trèvelez auf 1476 m Höhe, ein kleines Bergdorf in den Alpujarras das am Südhang der Sierra Nevada liegt und berühmt ist für seinen Serrano – Schinken. Die 3 verschiedenen Viertel des Dorfes trennt ein Höhenunterschied von rund 200 m.
Die hier ganzjährig, wehenden, kühlen und trockenen Winde bieten ideale Voraussetzungen zur Herstellung luftgetrockneter Schinken. Der beliebte Jamón Serrano wird zwar in vielen Bergdörfern Andalusiens hergestellt, doch steht der aus Trèvelez im Ruf, der beste zu sein.
Davon haben wir uns überzeugt.
Im Hotel La Fragua ( Die Schmiede ) haben wir uns für eine Nacht einquartiert und auch dort das Nachtessen genossen.
Mit einem Hauswein und einem Secreto de credo iberérico ( Kotelett vom iberischen mit Kastanien gefütterten Schwein )
Ein Traum ♥
Am nächsten Morgen fuhren wir weiter in das Barranco del Poqueira unterhalb des Pico Veleta, der zweithöchste Gipfel der Sierra Nevada. Bekannt für seine 3 Ortschaften Pampaneira, Bubión und Capileira es ist eine der schönsten Regionen der Alpujarra Granadina.
Pampaneira liegt auf 1058 m, im autofreien Ortskern liegen viele Bars und Geschäfte. Die traditionellen bunten Teppiche , Jarapas die hier gewebt werden sind bekannt.
Weiter nach Bubión die ruhigste der drei Ortschaften. Bubión hebt sich durch eine ganz besondere Begebenheit hervor : Hier wurde von mehreren Jahren ein Junge geboren, der von Anhängern des tibetanischen Dalai Yeshe als dessen Reinkarnation gesehen wird. Aus diesem Grund wurde in der Nähe auf 1600 m Höhe ein buddhistisches Zentrum errichtet.
Wir hielten uns an diesem Ort nicht weiter auf, da unser Ziel eigentlich, das auf 1436 m liegende Dorf Capileira war.
Es hat den schönsten Blick in das Tal und die meisten Sonnenstunden. Im Hotel Rural Real de Poqueira bezogen wir für 3 Nächte ein schönes Zimmer mit tollen Ausblick.
Soviel zu den Sonnenstunden, ein gewaltiges Gewitter zog auf.
Auffallend waren die Kamine ( Chimenas ) auf den Hausdächern. Da es eine Schneereiche Region ist, haben die Kamine eine ziemliche Höhe und einen auffallenden Hut.
Doch von da an war das Wetter perfekt für unsere geplanten Wanderungen.
Die erste führte uns auf dem Rundwanderweg zum Kraftwerk La Cebadilla mit seinen ca. 8 km Länge und einer Wanderzeit von 3 Std. und der Höhendifferenz von ca. 400 m, was uns ziemlich schlauchte, da wir seid längerer Zeit uns auf Meeres Niveau aufgehalten haben. Teilweise waren die Wege ziemlich steil und unwegsam. Wir waren froh am Ziel zu sein.
Der Blick zum Pico Veleta, leider hat sich auch der höchste Berg der Mulhacén 3482 m in den Wolken versteckt
Am nächsten Tag führte uns der Wanderweg hinunter nach Bubión und zum Rio Poqueira der tief eingeschnitten in der Talsohle liegt, der Abstieg war schon anstrengend und an den Aufstieg auf der anderen Talseite wollte ich gar nicht denken. Er führte uns an Terrassenfeldern und verlassenen
Cortijos ( Bauernhöfen ) vorbei. Natürlich in der größten Mittagshitze und wir Doofis haben natürlich die Wasserflasche im Zimmer vergessen. Es ging steil bergauf. Ich dachte ich erlebe den Abend nicht mehr, doch oh Wunder es war nicht so. Also am Hang entlang durch das Tal nach hinten, dann alles wieder runter über die kleine Brücke und wie könnte es auch anders sein, die ganze Strecke wieder hoch nach Capileira. Das reichte wir waren platt.
15 km und ca. 800 Höhenmeter. Aber im Nachhinein trotz allem schön.
Fazit : Wer die Alpujarra besucht, bekommt einen Eindruck von einem Teil Andalusiens, in dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint.
Super Beschreibung einer Region die wir nicht kennen. Feinster Schinken und abgelegene Traumpfade. Ja man kann nicht überall alles haben … an der See die gesunden Fische aber wenig Bewegung oder in den Bergen feinen etwas nicht so gesundes Schweinefleisch dafür sehr gesunde Bewegung die auch letztlich das „platte“ Herz erfreut.