In der letzten Woche besuchten wir Bekannte, Elisabeth & Alex aus Villnachern, die auf der Rancho Los Angeles ihr Pferd Umbria stehen haben. Die Pferde Ranch wird von Schweizern geführt, es war ein toller Empfang im schönsten Appenzeller Dialekt von Luzia, man fühlte sich gleich heimisch. Auch die Lage ist beeindruckend, in einer Hügellandschaft gelegen nahe Ronda und für Spanien fast unnatürlich grün. Zu der Rancho gehören im Moment 62 Pferde, die sich auf den großen Weiden frei bewegen können. Auch viele Olivenbäume gehören dazu, es wird auch eigenes Öl gepresst, was super schmeckt. Nach den feinen Tapas am Nachmittag machten wir einen Spaziergang, Umbria wurde an diesem Tag beurlaubt. Da die Rancho abgelegen ist, wird man mit Vollpension verwöhnt. Am nächsten Morgen hieß es für Umbria, Sattel auf und reiten und wir wollten ja auch weiter. Nach einem herzlichen Abschied setzten wir uns in “ unseren “ Fiat 500 und fuhren in Richtung Granada los.
Auf der Fahrt nach Serrato.

Die Rancho Los Angeles

Wo ist Umbria ?

Granatapfel im spanischen bedeutet nämlich granada. Im Ort Granada lebten einst bekanntlich Christen, Juden und Muslime in Frieden zusammen. Der Granatapfel hat eine symbolische Bedeutung in all diesen Religionen und findet Erwähnung sowohl in der Bibel, als im Koran.

Google sei Dank, haben wir auch sofort das in Hotel nähe liegende Parkhaus gefunden. Die Hotel suche gestaltete sich um einiges schwieriger. Wie 2 Doofis irrten wir in den Gassen um das Hotel herum, aber bis wir es schlussendlich fanden dauerte es eine Weile. Der Empfang war unfreundlich doch das Zimmer war toll.  Also Tasche abstellen und die erste Erkundungstour wurde gestartet.
Arabischer Style
Unweit des Hotels, liegt die Basilika de San Juan de Dios. Die großen Flügeltüren waren geöffnet,  wir wurden freundlich herein gebeten.
Die Kirche wird als Wunder des Barock bezeichnet. Die Kuppelhöhe liegt bei 52 m. Schnitzereien, Gold, und Spiegel schmücken die Räume, in einem befindet sich das Grab von San Juan de Dios. Über Treppen die mit Decken und Wandmalereien verziert sind, erreicht man die Chorgalerie, wo die sevillianischen Keramiktafeln hervorstechen, die durch Pilaster aus rosa Jaspis aus der Sierra de Cabra und schwarzem Marmor aus der Sierra Nevada geschmückt sind. Wir haben noch nie, so ein eindrückliches Bauwerk gesehen. So viel Gold, Bilder Malereien, Spiegel und Schnitzereien, man wusste gar nicht wohin man schauen sollte, es war überwältigend.


Unser Glück war, dass wir am 8. März die Basilika besuchten, da an diesem Tag das Fest des Patrons gefeiert wurde. Nur an diesem Tag kann man die kompletten Räume besichtigen. Diese Kirche fanden wir um einiges eindrücklicher als die Kathedrale von Granada.

Es gab noch viele andere Sehenswürdigkeiten, doch wir hatten Tickets für die Alhambra und die Nasridenpaläste vorgebucht.
Um 12 Uhr mussten wir den Audioguide abholen, dann folgte der 1,5 Km lange Aufstieg zu der über Granada Thronenden Stadtburg, die auf den Sabikah Hügeln liegt. Sie ist eines der bedeutendsten Beispiele des maurischen Stils der islamischen Kunst und ist seid 1984 Weltkulturerbe, das eine Fläche von 13 Hektar umfasst. Von hier aus hat man einen schönen Ausblick auf die Schneebedeckte Sierra Nevada.
Die Alhambra ist nach der rötliche Farbe ihrer Mauern benannt ( Arab.; qa`lat al – Hamra = rote Burg )

Im 9 Jh. wurde sie erstmals schriftlich erwähnt, als Sawar Ibn Hamdun im Jahre 889 auf Grund von Bürgerunruhen, die damals das Kalifat von Córdoba bedrohten und zu Granada gehörten in der Alcazaba Zuflucht suchte.
Im 11 Jh. mit der Ankunft des ersten Nasriden Königs Mohammed Ibn al-Ahmar der I wurde die Alhambra zum Herrschersitz. Darauf folgten noch mehrere Mohammeds die verschiedene Bauwerke erstellten, Paläste , das Tor der Gerechtigkeit, Bäder , den Comares- Palast auch den Löwenhof. Besonders wertvolle Gebäude die seit der Rückeroberung durch die katholischen Könige entstanden, sind der Palast Karls V, benannt nach seinem Bauherrn, die Kaiserlichen Gemächer und der Ankleide Raum der Königin.
Im 18 Jh. wurden die Bemühungen zur Erhaltung der Alhambra eingestellt. Während der französischen Besatzungszeit ( 1808 – 1814 ) wurde ein Teil der Festungsanlage gesprengt und erst im 19 Jh. begannen die Reparatur,- Restauration und Erhaltungs Maßnahmen.
Die Nasridenpaläste sind das Juwel der islamischen Kunst der Alhambra und der Wohnsitz der Sultane und Könige, die Schätze des Denkmals.
Der Palast von Comares mit dem Myrtenhof und dem Saal der Gesandten, sind mit Mosaiken geschmückt.

Der wohl bekannteste Ort in der ganzen Anlage ist der Löwenhof der das charakteristischste Bild der Alhambra zeigt. Er ist umgeben von 124 Marmorsäulen, rund um den Hof gibt es 4 Räume von denen jeweils ein kleiner Kanal heraussprudelt, die bis zu dem Löwenbrunnen fließen. Die Kanäle stellen die 4 Flüsse im Paradies dar.
Es wurden viele Legenden und Theorien aufgestellt, wieso es 12 Löwen sind, die den Brunnen tragen. Die überzeugendste Theorie ist wohl die hebräische Bedeutung der 12 Löwen der Stämme Israels.

Die farbigen Kacheln, die Mosaike, auch die arabischen Inschriften, die Kuppeln in der Form von Stalaktiten, es gäbe noch sehr viele schöne Details aufzuzählen, am besten man besichtigt das beeindruckende Bauwerk selbst.


Nach so viel Geschichte und Sehenswürdigkeiten durfte auch das Leibliche Wohl nicht zu kurz kommen. Wir stärkten uns zwischen den Touren immer wieder mit feinen Tapas.

Auf unserer Retourfahrt nach Almerimar haben wir die Autobahn verlassen und sind die Panorama Straße durch das Lecrin Tal gefahren, über die Staumauer des Embaise de Beznar. In Pinos del Valle machten wir noch einen Kaffee halt ( 2 Café con Leche = 2.70 Euro )

Mit vielen tollen Eindrücken endete auch dieser Ausflug.