Es geht wieder los, wir starten unsere Reise zurück an das spanische Festland.

Am 24 Mai sind wir von Licata aus gestartet. Das war doch wieder einmal ein tolles Gefühl, den Wind und die Wellen zu spüren und mit der Akira zu neuen Abenteuern aufzubrechen.
Unsere erste Station war ca. 50 NM entfernt und hiess Sciacca. Eine ruhige Fahrt mit wenig Wind, doch wir zogen wieder einmal alle Segel auf und liessen die Akira laufen.

In Sciacca angekommen wollten wir natürlich gleich in die Stadt, vom Hafen aus führte eine Treppe mit 120 Stufen ( gefühlte 1000 ) den Hang hoch direkt auf die Piazza.
     Unser Hafen     Stadtblick
Piazza Blick zum Hafen

Die Stadt ist für ihre Thermalbäder bekannt, auch für ihren Wein der eine DOC Ursprungbezeichnung hat.
Der wurde von uns natürlich auch probiert und für sehr gut befunden. Im Osten der Stadt liegen Überreste einer sikanischen Siedlung.
Es gab bronzezeitliche Funde  z. B. die Statuette des Melqart von Sciacca. Auch die Heilquellen waren schon bei den Römern bekannt. Unter der Herrschaft der Normannen und den Arabern wuchs die Stadt. Diese erbauten das Kastell und die Stadtmauern. Im Zweiten Weltkrieg lag bei Sciacca ein strategisch bedeutender Militärflugplatz, der wegen seiner guten Tarnung auch aeroporto fantasma ( Geisterflughafen ) genannt wurde.
Natürlich wie überall auf Sizilien gibt es in der Stadt viele Kirchen, die meisten wunderschön restauriert.

Die Basilika Santa Maria del Soccorso wurde im 12 Jahrhundert erbaut und ist der heiligen Maria Maddalena gewidmet.
Unzählige andere Kirchen und Palazzi beherbergt die Stadt. Auch die 5 Tore die Porta Palermo, Salvatore, di Mare, Bagni, San Calogero sollte man besichtigen.
Leider weiss ich nicht mehr welches das ist, es war halt doch schon etwas heiss.

Sehr bekannt ist Sciacca für seine Majolika Keramiken, die man in vielen Geschäften findet. Leider kann man sich nicht in Ruhe umschauen, man wird sofort von den Verkäufer belagert und schief angeschaut wenn man nichts mitnimmt. Die verschiedenen Arbeiten sind Farbenfroh und wirklich schön, aber irgend wie zu unserem Einrichtungsstil nicht optimal. Also bleiben die schönen Sachen in Sciacca und warten auf andere Käufer.

Viele Strassen sind mit den Kacheln geschmückt .
   Der alte Fiat 500 sah richtig Super aus.

Capitano macht Pause, auf der Fahrt nach Marsala, weil wieder einmal der Wind überhaupt nicht passte, motorten wir nach dorthin. Marsala ist bekannt  für seinen Wein.
( meine Grossmutter liebte den Wein ). Es ist das Zentrum des Weinbaus in Westsizilien, deswegen verfügt die Gemeinde über zahlreiche Weinkellereien. Gleich gegenüber des Hafens liegt die Florio Kellerei.
Eine Flasche kauften wir uns, leider nicht unbedingt unser Geschmack, aber mit Eiswürfel geht’s.
Der Ort selber war schön und vor allem sehr sauber, was wir von Sizilien nicht gewohnt sind.
Saubere Strassen ohne Müll, eine Wohltat für unsere Augen. 😊

Am nächsten Morgen gingen wir den Sehenswürdigkeiten nach, natürlich nach einer Stärkung, nicht was ihr denkt, nein kein Aperol, sondern
  Cappuccino und Cannolo  😍
Die Stadt Marsala früher Lilybaion wurde 397 v. Chr. von den Karthagern als neue Festung gegründet. Sie stand auch unter der Herrschaft der Normannen, Arabern und Barbaresken – Korsaren. Eine bunte Auswahl an Völkern und Kulturen.
Im Jahr 1773 erblühte in der Stadt die Marsala Produktion, gegründet von dem Engländer John Woodhouse. Um 1840 gab es bereits 4 grosse Weinkellereien. So viel zu der Geschichte von Marsala, natürlich auch wieder Kirchen und Palazzi, aber auch die kulinarische Seite haben wir getestet.

Caponata Pesce Spada sehr lecker. Danach Spaghetti con Vongole  und Cozze. Sehr fein, hat uns gut geschmeckt.
Verschiedene Eindrücke der Stadt.
Der Fischmarkt war auch toll.
So nun heisst es langsam bereit machen, für die erste grosse Überfahrt in diesem Jahr. 34 Stunden nach Sardinien. Der Wind sollte passen also morgen früh um 4 Uhr Leinen Los.
Doch zuerst noch die hübschen Hafenkatzen füttern.

Von der Überfahrt das nächste Mal 🥳