Am Freitag den 31. April sind 4.30 Uhr aus dem Hafen von Marsala ausgelaufen. 170 NM lagen vor uns und wir sollten laut mehreren Wettervorhersagen einen konstanten Ostwind bekommen. Betonung auf “ sollte „. Tja die Vorhersagen und das effektive Wetter sind 2 paar Schuhe. Kurze Zeit darauf drehte der Wind unverhofft auf Westen, das hiess genau auf die Nase. Wir kämpften hart am Wind, bei ca. 2m Wellen. Was es nicht angenehm machte. Es schüttelte und die Akira war sehr unruhig ( wir auch ). Tagsüber sah man die Wellen kommen, aber in der Nacht machte es keinen Spass mehr, alles im 2 Reff und mit Motor Unterstützung kämpften wir gegen den Wind und die Seekrankheit an. Nach 34 Stunden kamen wir auf Sardinien an. Halleluja geschafft.
  Zwischen den Ägadischen Inseln durch

Waren wir froh als endlich der Tag anbrach, denn in der Nacht zogen rund um uns Gewitter mit Blitz und Donner vorbei. Regen bekamen wir nur wenig ab, aber es war gespenstisch wie die Blitze durch die Nacht tanzten.
Im Hafen von Villasimius konnten wir uns dann erholen, zuerst mal eine dusche und etwas essen, denn während der Überfahrt gab es nicht viel und mit dem wenigen wurden noch die Fische gefüttert.
Villasimius ist eigentlich nur eine neuere Hafenanlage, die Ortschaft liegt  ca. 6 km im Inselinneren.
  Gleich daneben tolle Buchten.


Einen kurzen Fussmarsch entfernt liegt ein Salzsee mit Flamingos, aber die doofis standen immer auf der falschen Seite, also kein Foto.
Nach der Wanderung gönnten wir uns ein sardisches Bier in der Strandbar, Ichnusa mögen gerne.
Geniessen mit Ausblick.

Der nächste Zwischenstopp war in Teulada, auch ein Hafen und sonst nix, aber für uns hat es so gepasst.

Verhungern müssen wir nicht, wir haben immer Vorräte für ca. 14 Tage dabei. Dann gibt es verschiedene Pasta Gerichte mit allen möglichen und auch unmöglichen Saucen. Gemüse, Kartoffeln und Früchte sind sowieso immer an Bord.


Spezielle Gesteins Formen und natürlich wieder die Posidonia Anspülungen, was uns dann nicht zum schwimmen anmachte.
  Unterwegs begegneten uns wieder einmal Delfine.

Unser nächster Stopp war die kleine zu Sardinien gehörende Isola di San Pietro. Das 7 Km vor der Südwestspitze liegende Eiland misst rund 54 Km2 und ist die zweitgrösste Insel des Sulcis Archipels. Sie hat ca. 6000 Einwohner, von denen über 90 % in der Inselhauptstadt Carloforte leben. Früher wurde hier Mangan abgebaut. Die Phönizier ,die Griechen und die Römer tummelten sich auf der Insel. Der Legende nach besuchte Simon Petrus 46 n. Chr. das Eiland. Von diesem Besuch her soll der heutige Namen stammen.
  Italien aus Pfannendeckeln  Inselkarte
Also haben wir uns einen Honda Roller gemietet und sind kreuz und quer über die Insel geheizt. Die Strassen waren etwas Gewöhnungsbedürftig einfache Schotterpisten. Teerstrassen gibt es nur um Carloforte. Das machte sich nach einiger Zeit beim sitzen bemerkbar.
  Eine normale Strasse.
Auch hier hat es wieder einen Salzsee, und die Flamingos auf Distanz sichtbar.

Viele Badestrände gibt es nicht, die Insel ist sehr schroff, felsig und steil abfallend.
    Die ehemalige Thunfisch Fabrik
Die Isola di Dan Pietro ist sehr bekannt für seinen Tonno, im Kanal der San Pietro von Sant` Antioco, der Grössten Insel des Archipels trennt, tummeln sich seit eh und je in der Migrationszeit Schwärme des “ roten Thunfischs “ der erlesensten Art des Mittelmeers.
Gefangen wird er zwischen Mai – Juni auf traditionelle Art.  Die Thunfische werden in grossen künstlichen Bassins ( camera di morte ) die durch aufeinander gereihte Schiffe und Netze gebildet werden, gefangen und dort abgeschlachtet. Eine martialische Fangweise, die wir glücklicherweise nicht miterlebten . Trotzdem haben wir uns ein Stück beim Fischhändler geholt und gegrillt, der war sehr lecker.
Bekannt ist die Isola auch für seine Eleonoren Falken, die hier den Sommer verbringen, leider haben wir keinen gesichtet.

Die Kirche San Carlo di Borromeo wurde von dem Militäringenieur Augusto Della Vallea  um 1738 erbaut.
Auch die Promenade mit den vielen Cafés und Restaurant ist einen Besuch wert.

Nun sind wir an der Weiterfahrt planen, das ist auch wieder eine längere Überfahrt zu den Balearen, zu der Insel Menorca.
Jetzt noch klar Schiff machen und auf den passenden Wind warten.