Unser Plan war von Carloforte nach Menorca zu segeln, haben uns dann anders entschieden, wir zogen direkt bis Porto Pollença Mallorca durch. Es war ein anstrengender Törn. Für die 261.2 NM brauchten wir 54 Stunden. Die Wettervorhersage war super, es sollte alles top laufen, der richtige Wind für uns, wurde vorhergesagt. Tja aber wie meistens stimmte die nicht, schon nach kurzer Zeit wurden die Wellen immer unangenehmer und höher. Plötzlich war der Zauber vorbei und wir mussten mit Motor fahren, was auch keinen Spass machte. Das ist leider im Mittelmeer sehr oft der Fall, darum zieht es uns auch wieder in den Norden. Aber davon ein anderes mal mehr.
Zwischen Menorca und Mallorca zog eine heftige Gewitterfront auf und wir bekamen auch ziemlich regen ab. Eigentlich wollten wir Alcudia anlaufen, bekamen aber vom Hafen keine Antwort. Da machte Marcel eine schreckliche Entdeckung gleich neben uns trieb eine leblose Person und bekanntlich sind Wasserleichen kein schöner Anblick. Was machen war nun die Frage ? Über Funk habe ich Palma Radio aufgerufen und erklärte denen die Situation. Wir wurden aufgefordert in der nähe der Person zu bleiben, bis die Küstenwache eintrifft. Das dauerte fast 2 Stunden. Nach ihrem eintreffen konnten wir unsere Fahrt fortsetzen. Also wählten wir die Variante Porto Pollença. 1 Meile vor dem Hafen habe ich sie angefunkt und um einen Platz angefragt, was sofort bestätigt wurde. Also liefen wir nach der langen und anstrengenden Fahrt dort ein.
Vor der Bucht Pollença
In dieser Bucht vor dem Hafen haben wir im letzten Jahr geankert, aber dieses Mal brauchten wir die Ruhe und die Sicherheit des Hafens.
Wir brauchten mehrere Tage um das Erlebte zu verdauen.
Der Ort war sehr touristisch, aber wir genossen die lockere Atmosphäre dort.
Tinto de Verano und Capitano
Nach ein paar entspannten Tagen haben wir den Entschluss gefasst, direkt nach Valencia an das spanische Festland durch zu ziehen. Wieder eine längere Strecke, 177,6 NM, die letzte grosse Tour dieses Jahr.
Auch hier wieder 4 verschiedene Wettermodelle und keines stimmte annähernd. Wenn man alle 4 gemischt hätte, so hätte man einen Treffer gelandet.
Schon bei der Ausfahrt aus der Bucht war es komisch, die Sonne war weiss und die Luft stand.
Uns begleiteten wieder einmal Delphine, von geschätzten 50 Fotos, kann man auf einem wenigstens die Rückenflosse erkennen.
Es zogen plötzlich rote Wolken auf, das verhiess nichts gutes. Sahara Sand in der Luft ! Das hätten wir nicht gebraucht, aber was solls, genau über uns kippte die Wolke das Zeugs aus. Pfui das war echt doof, die Akira und unsere Kleider sahen aus wie paniert.
Nach 34 Stunden erreichten wir Valencia.
Wir haben die grössten Distanzen geschafft, total 772,3 NM. Wir sind froh dass jetzt nur noch kleine Stepps folgen.
Von Valencia schreibe ich später.
Diese langen Schläge haben neben viel „einfach ausharren“ doch das Potenzial euch so richtig Seetauglich zu kriegen …