Zuerst ein Nachtrag zu unserer Überfahrt nach Sardinien, der kleine Vogel wurde identifiziert von unserem Freund René. Es ist ein Gelbspötter auf dem Langstreckenflug von Afrika in sein Sommerquartier im Nordosten Frankreichs und der Schweiz. Wenn wir das gewusst hätten, hätte er Grüße von uns mitnehmen können.
Also zu Alghero gibt es viel zu schreiben, es ist für uns, was wir bis jetzt gesehen haben, das beste von Sardinen.
Bei unserer Ankunft sind wir zuerst an die Tankstelle zum Diesel auftanken, was nötig war, danach legten wir im Hafen Ser-Mar an, der Marinero holte uns nach dem Funkruf an der Hafeneinfahrt ab und führen uns zum Liegeplatz. Das ist ein Service den wir in Italien toll finden. Im Office lernten wir Frederico den Chef kennen, der uns sofort einen doppio Espresso anbot. Danach war kein Gedanke mehr ans schlafen möglich. Nach einer langen dusche die uns endgültig weckte, sind wir ins Stadtzentrum. Dort gönnten wir uns eine Pizza. Die war sehr gut, nach 48 Stunden Sandwich und Müesli eine Wohltat.
Alghero hat eine spanisch geprägte Altstadt und ist eine der schönster Städte Sardiniens. Auf 3 Seiten vom Meer und dicken Festungsmauern umgeben.

Ein Kirchenbesuch durfte nicht fehlen.
Aus Wasser Kanister gebastelt.

Sie wird auch als Klein- Barcelona bezeichnet, da sie lange Zeit eine Hochburg der Katalanen war. 1102 wurde sie von den Doria einer mächtigen genuesischen Adelsfamilie gegründet, die im Mittelalter über den Nordwesten der Insel herrschte. Wir bekommen einen Tipp von Wolfgang, gegen Abend zu der Riservato Bar zu laufen. Ein wunderbarer Ausblick und ein guter Aperol Sprizz rundeten die Tage in Alghero ab.

Wir zogen weiter in die Bucht von La Pelosa, in der Nähe von Stintino. Das Türkisfarbene Wasser erinnerte uns an die Malediven, ein Traum, hier konnten wir zum ersten mal so richtig schwimmen.

Nach einer unruhigen Nacht ging es weiter.
Eigentlich wollten ein frühes Bad nehmen, aber durch den starken Wind oder wieso auch immer, hatte es viele Quallen, also lassen wir es sein.
Die Weiterfahrt verlief dann auch nicht so angenehm, eine Gewitterfront erwischte uns voll. Mann, alles nass und bei der Luftfeuchte trocknet es bekanntlich nicht so gut. So kamen wir in den Hafen Jsola Rossa, ein kleiner netter Hafen, mit einem sehr freundlichen Empfang und hilfsbereitem Marinero. Aber der Ort bietet nicht sehr viel, 1 kleiner Lebensmittelladen, der sehr teuer war, aber tollen Käse hatte. An dieser Küste entlang gibt es schöne Wanderwege mit tollen Ausblicken. Doch nichts mit wandern, an diesem Ort hat Marcel zum x ten mal die Wasserpumpe auseinander genommen, die muckt die ganze Zeit. Hoffen sie gibt nun endlich Ruhe.

Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein.
Nach 2 Tagen passte der Wind für die Weiterfahrt zum Capo d Orso ( Bärencap ) der Fels der über der ruhigen Ankerbucht wacht. Er hat Ähnlichkeit mit einem Bären, vorausgesetzt man besitzt Fantasie. Aber er hat den besten Ausblick auf das Maddalena Archipel und die Straße von Bonifacio, die Korsika und Sardinien trennt. . Die Maddalenas bilden aus verschiedenen Inseln einen Nationalpark, in dem, der Naturschutz groß geschrieben wird, auch Kontrollen sind an der Tagesordnung. Als Segler muss man eine Genehmigung einholen um dort zu ankern, oder in einer Entfernung von unter 300 m zur Küste entlang zu segeln.
Von da aus hatten wir den Hafen von Porto Rotondo angefragt, 1 Nacht = 100 Euro und es wurde uns ein Platz zugesichert. Also nichts wie hin. Die Erwartungen waren groß, vielleicht zu groß. Von mondän, schönen und reichen haben wir nichts gesehen.
Wir mussten hier wieder einmal klar Schiff machen, da wir wie gesagt Besuch aus der Schweiz bekamen. Wir freuten uns sehr darauf, endlich einmal Familie live. Meine Nichte mit Familie, es sind die ersten die unsere Akira zu sehen bekommen haben. Wir machten mit ihnen ab, dass sie mit uns einen kurzen Törn zum Golfo Aranci machen. Dort wurden sie von den Schwiegereltern abgeholt. Wir denken, als wir sie später wieder an Land brachten, dass alle froh waren, wieder festen Boden unter den Füssen zu spüren.
Wir blieben hier noch ein paar Tage vor Anker.
In der 3 Nacht frischte der Wind von Süden her stark auf und so wurde der Platz unhaltbar. Es wurde eine ungemütliche Fahrt gegen Wind und Wellen. Nach 4 1/2 Std. erreichten wir Porto Coda Cavallo ( Pferdeschwanz ) was echt am A… der Welt liegt. 2 große Ferienanlagen sonst nichts, aber zum abwettern ok.

Nach der 2 Nacht wurde es ruhiger und wir brachen auf. Haha nach 2 Std. wurde es sehr wild, die Akira tauchte in Wellentäler und schlug auf, das Herz zog es uns zusammen, wie sie ächzte und stöhnte. So erreichten wir La Caletta, ein sicherer Hafen, am Kopfsteg ist das anlegen für 1 Nacht gratis. Aber bei Süd Wind Katastrophe. Es drückte uns gegen die Mauer, die mit schwarzen Gummischützen ausgerüstet ist. Die schöne weiße Akira sah aus !!! Am nächsten morgen kam der Marinero vorbei und wir kickten ihn gleich an, für einen Wechsel in den Hafen. Kein Problem, also wird sofort erledigt. Cool dann 2 Std. putzen, danach strahlte die Akira wieder. Die Hafenmauer ist sehenswert, alles mit Keramik Tieren dekoriert.

In Arbatax machten wir auch noch einen Zwischenstopp, auch klein aber nett. Wir wanderten bei 38 ° zum Leuchtturm, aber die Aussicht entschädigte uns für alles schwitzen.

Der Ort ist berühmt für seine Porphyrklippen
Und weiter Richtung Süden, so machten wir in Villaputzu halt, den Ort vergisst man am besten gleich wieder. Der Hafenmeister ist die Frechheit in Person und hier steht wirklich das Brett mit der Aufschrift ende der Welt. Hier hält uns nichts. Noch 2 Schläge dann sind wir in Cagliari und darauf freuen wir uns.