Nach Alghero machten wir in La Pelosa in der Bucht von Stintino einen Anker Stopp, am nächsten morgen weiter nach Isola Rossa. Dort haben wir gleich bei der Einfahrt getankt, das war möglicherweise der “ Fehler “ . Ziemlich sicher haben wir dort verschmutzten Diesel erwischt. Zuerst ohne Probleme bis Capo d Orso, am nächsten Morgen, machten wir uns früh auf den Weg zu den Pontinischen Inseln, direkt nach Ponza. Eine Strecke von 160 NM, die sollten wir mit etwas Wind in ca. 35 Stunden erreichen. Dachten wir, aber weit gefehlt. Die ersten 3 Stunden fuhren wir durch dichten See Nebel, das war gespenstisch, von überall hörten wir die Nebelhörner der großen Fähren und Frachtschiffe. Dank unserem neuen Raymarine mit Radar konnten wir ihren Weg verfolgen. Doch wir waren sehr froh als die Sonne durch die Nebelsuppe strahlte. Also wieder volle Kraft voraus, aber es sollte noch ganz anders kommen. Nach ca. 10 Stunden und 50 NM verabschiedete sich unser Volvo Penta Motor. Leider war mit segeln auch nicht viel, der Wind hatte uns auch verlassen. Also Marcel sitzt im Motorenraum wechselt Filter und entlüftet, aber leider geht nichts. Ich oben am Steuer, doch wir drehen uns im Kreis, bei
1 Kn. Wind keine Überraschung. So probieren wir alles mögliche aus, doch ohne Erfolg. Unsere Akira dümpelt einfach vor sich hin. Wir geben die Hoffnung auf Wind nicht auf. Über Funk hören wir dann später das der Mistral einsetzt in der Nacht. Das tönt gar nicht gut. Denn durch seine geografische Position im Mittelmeer ist Sardinien besonders dem Mistral ausgesetzt. Ein böiger Nord- Ost Wind, der sich durch Variationen in Geschwindigkeit von bis zu 100 Km/h für Zeiträume von weniger als 20 sec. charakterisiert und eine fast immer konstante Richtung hat. Also überlegen, was machen wir. Mittlerweile ist es dunkel und der Mond zunehmend, noch ganz klein. Über Funk rufen wir Radio Olbia auf und bitten um Hilfe. Nach mehreren Funksprüchen werden wir mit der Guardia Costiera verbunden, die versprechen uns Hilfe, sie werden uns einen Abschlepper schicken. Das war die gute Nachricht, die schlechte war, es daure ca. 5 Stunden bis er uns erreiche. Also warteten wir, das Meer wurde zusehend immer unruhiger, wir probierten zu segeln, mit wenig Erfolg. Es war unmöglich einen Kurs zu halten, in diesen 5 Stunden machten wir knappe 6 NM. Es wurde uns langsam mulmig. Endlich sehen wir ein Licht schnell auf uns zu fahren. Bei knapp 2m Wellen übernahmen wir das Tau und machten uns fest. Das war eine Höllenfahrt, hinter dem hoch motorisierten Boot her. Es schaukelt und die Wellen schlugen über unsere Akira, also über 14m nach hinten. Total erledigt und nervlich ziemlich am Ende erreichten wir La Caletta. Mit einem Zodiak wurden wir an den Notfallsteg geschoben. Dann ging es mit den nächsten Problemen los. Woher bekommen wir Hilfe. Die Werft geschlossen, niemand nimmt das Telefon ab. Der zweite Mechaniker im Ort hatte keine Zeit, also wieder in den Motorraum kriechen. Alles kontrollieren und wieder entlüften. Kein Ergebnis, nächste Aufgabe alle Kraftstoffleitungen kontrollieren und siehe da die Zuleitung aus dem Tank war zu. Leitung reinigen, wieder entlüften und siehe da, der Motor schnurrt wieder. Also Tank öffnen, Proben entnehmen, diese waren voll Schwebeteile. Das heißt, abpumpen und entsorgen. Aber wohin mit ca. 200 Liter Diesel. Die Tanke nimmt es nicht retour, nicht einmal die Guardia Costiera konnte uns helfen. Ein Marinero stelle für uns einen Kontakt her, der Signore Sergio kam vorbei und kurze später war der Tank leer. Danach den Tank ausgewischt und offen gelassen. Wertvolle Tipps dazu bekamen wir von Reiner, der mit seinem Cat. neben uns stand, noch einmal herzlichen Dank dafür. So fand diese Geschichte noch ein gutes Ende. In Zukunft werden wir mit einem Filter Diesel auftanken. Hoffen dass wir morgen weiter kommen und alles klappt.