Wir mussten uns zuerst schlau machen, da es bei der Einfahrt in die Straße von Messina einiges zu beachten gab.  Die Meerenge zwischen Kalabrien und der Insel Sizilien verbindet das Tyrrhenische Meer im Norden mit dem Ionischen Meer im Süden. Die Meeresstraße ist 32 Km lang, zwischen 3 und 8 Km breit und maximal 250 m tief. In der Straße von Messina muss trotz schwachen Winden aus nördlicher oder südlicher Richtung mit Fallböen gerechnet werden. Weiter sollte eine Windverstärkung um bis zu 2 Bft durch Düseneffekte bei bestimmten Wind – / Wetterlagen einkalkuliert werden. Obwohl in der Region nur ein sehr geringer Tidenhub ( c. a. 30 cm ) festzustellen ist, herrscht in der Meerenge ein starker Tidenstrom, der zur Springzeit bis über 5 Kn setzen kann. Zudem gibt es starke Strudel an der Huk Punta Pezzo bei Villa San Giovanni und Punta San Ranieri vor der Mole von Messina. Die Tide mit Südstrom setzt 4,30 Std. nach HW Gibraltar ein, der Nordstrom startet um 1.45 Std. vor HW Gibraltar. Dann nicht zu unterschätzen die unzähligen Fähren, mit täglich 53 Überfahrten und Frachtboote, die bei der Querung natürlich Vortritt haben.

Bei Messina                                                                                                                                        Schwertfischer Boot

Unterwegs spürten wir die Strömung und es gab auch Kreuzseen, was ziemlich unangenehm war. Aber wir schafften es ohne größere Probleme, unterwegs mussten wir einer Fähre bei Messina ausweichen, was uns ein wenig nahe an die Hafeneinfahrt brachte. Mit Vollgas schafften wir es wieder auf unseren Kurs zurück. Bei Auflösung der Fahrtrennungsgebiete setzten wir nach Kalabrien über. In Porto Bolaro wurden wir sehr freundlich empfangen und im schönsten Natur Hafen unserer Reise legten wir an. Es hat Platz im Innenhafen für 4 Boote unserer Größe. Kristallklares Wasser, ein kleiner Privatstrand mit Liegen und Sonnenschirmen zum gratis nutzen. In 5 Minuten zu Fuß erreichte wir ein Shoppingcenter, so konnten wir wieder unsere Vorräte auffüllen. Im Hafenrestaurant auf der Terrasse mit Sicht auf den Ätna haben wir uns ein feines Nachtessen gegönnt, Schwertfisch Involtini die waren absolut spitze.

Dann sind wir wieder auf die Sizilianische Seite gewechselt und bis Riposto durchgezogen. Unterwegs setzte ziemlich schnell starker böiger Wind und unruhiger Wellengang ein. Waren wir froh im Hafen von Riposto anzukommen. Dann wurde mal 1 Stunde gewartet bis wir die Akira auftanken konnten. So ging es weiter nach c. a. 2 Stunden wurde uns endlich ein Hafenplatz zugewiesen, der Wind hat in dieser Zeit immer noch zugenommen, wir benötigten Hilfe von 2 Zodiak zum einparkieren. Im Hafenbüro wurde uns gesagt für 1 Nacht sei es ok, aber danach seien sie ausgebucht und wir müssten raus. Doch die Wetterlage verschlechterte sich zusehends, wir suchten verzweifelt nach einem anderen Hafen, aber es war nichts zu machen. Alles voll, auf Grund der schlechten Wettervoraussage war das ein Ding der Unmöglichkeit. So wieder ins Hafenbüro, keine Chance. Beim dritten mal hat man dann verschiedene Telefone gemacht und nach 1 Stunde Ungewissheit konnten wir bleiben. Halleluja da waren wir dankbar, weil das Wetter verschlechterte sich stündlich. Schwarze Wolken umgaben den Ätna, den wir von unserem Liegeplatz aus sahen. Am Abend dann Blitz und Donner ein heftiges Gewitter hing genau über uns. Der Wind wurde auch noch stärker, so banden wir noch zusätzliche Leinen ein. Es rollte die ganze Nacht. Aber wir waren dankbar einen festen Platz zu haben.

   Danach das schönste Abendrot.
So wurde aus 1 dann 5 Tage. Zuversichtlich dass sich die Wellen gelegt haben zogen wir morgens um 6 Uhr los. Doch weit gefehlt vor dem Hafen 2,5 m Wellen, super das haben wir uns gewünscht.
Nach 9 Stunden erreichten wir Siracusa, eine eindrückliche Stadt. Ein unruhiger Hafen mit Schwimmstegen, also schüttelt und rollt es weiter.

In der Stadt entdecken wir auch wieder viele schöne alte Gebäude, leider viele ziemlich angeschlagen, das Geld fehlt hier überall für eine Renovierung. Die Stadt ist für ihre antiken Ruinen bekannt. Um 730 v. Chr. gründeten griechische Siedler aus Korinth, auf der Insel die Stadt Syrákusai, die sich rasch ausdehnte und sich zu der bedeutendsten Stadt des antiken Siziliens entwickelte. Siracusa war unter anderem auch in der Hand von Römern, Araber und  Normannen. Nach der Vereinigung mit Italien im Jahr 1861 wurde sie 1865 zur regionalen Hauptstadt erklärt. Heute ist Siracusa viertgrößte Stadt und wichtigster Industriestandort, Umschlagplatz für Landwirtschaftliche Produkte und bedeutendes Touristenzentrum.
Die nächste Station war Marzamemi  ein kleiner Hafen ohne große Infrastruktur, da blieben wir eine Nacht, uns zog es nach Marina di Ragusa, hier wollten wir unsere Bekannten von der SY Nadine treffen. René und Yindi haben uns beim letzten Treffen Rahmschnitzel mit Nudeln versprochen, dieses Versprechen wollten wir unbedingt einlösen. Es war ein Mega feines Essen. Noch einmal vielen Dank an euch.
An Samstag fand das Hafenfest statt, mit einem gewaltigen Feuerwerk um Mitternacht.
Ein toller Abschluss dieses Abends.
Wir wollten natürlich auch Ragusa anschauen, sie liegt im Herzen des Val di Noto, aber das waren knapp 30 Km. Also ein Fahrzeug musste her, ein 125 er Roller konnten wir im Hafen mieten und schon ging es los nach Ragusa, die Stadt ist in zwei große Viertel unterteilt, Ragusa Superiore und Ragusa Ibla
Die Fahrt war abenteuerlich, die Straßen voller Absätze und Löcher.

Eine verschachtelte Altstadt und eine Bullenhitze in den Gassen. So schauten wir uns die vielen Kirchen und Kapellen ( 52 ) an, drinnen war es angenehm kühl, also nicht alle das wäre dann zuviel gewesen.

Die Kathedrale San Giovanni Battista und wurde im Jahr 1760 vollendet .Sie beherbergt viele Heiligenfiguren, wie die heilige Barbara.
In der Stadt haben wir uns dann mit einem Bruschetta gestärkt.
Die Einkaufsstraße wurde durch viele Schirme beschattet.

Anschließend sind wir nach Punta Secca gefahren, das unweit von Marina di Ragusa entfernt liegt. Dieser Ort war ein Schauplatz der TV Serie Commissario Montalbano.

  An der kleinen Promenade liegt ein restaurierter Wehrturm und der Leuchtturm.
Wieder in Marina di Ragusa ist uns ein zahmer Ara mit dem Namen Ala begegnet.
Auch tolle Autos sieht man dort.
So, nun weiter nach Licata in unser Winterquartier, wir freuen uns schon auf diesen Hafen und den Ort. Dort werden wir zunächst einmal diverse Arbeiten an der Akira machen, die wir schon lange vor uns her schieben.
  Bis bald aus Licata.
Herzlichen Dank für die netten Kommentare, wir freuen uns immer darüber.